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Rehoboth

oldman_rehobothDie kleine Ortschaft Rehoboth liegt rund 90 Kilometer südlich von Windhoek an der B1 Nationalstraße. Der Ort verfügt über eine kräftige Wasserquelle und entstand 1844 als Missionsstation. Auf Grund ständiger Überfalle und Plünderungen durch die Nama wurde die Station wenige Jahre später wieder aufgegeben. Im Jahre 1870 erreichte ein Trek von knapp 100 Baster Familien aus der Kapkolonie, angeführt von ihrem Kaptein Hermanus van Wyk, den verlassenen Ort und ließ sich hier nieder. Durch Landkäufe von den Nama weiteten sie ihr Siedlungsgebiet aus.

Die Baster (afrikaans für "Bastarde") sind Mischlinge und Nachkommen von Khoikhoi Frauen und burischen Immigranten vom Kap. 1885 schlossen die Rehobother Baster mit der deutschen Kolonialverwaltung einen Schutz- und Freundschaftsvertrag, der ihnen zugleich eine weitgehende Autonomie zusicherte. Während des ersten Weltkriegs weigerten sich die Rehobother Baster, gegen die Südafrikaner zu kämpfen, was den Bastern auch während der anschließenden südafrikanischen Besatzungszeit - trotz der geltenden Apartheid-Gesetze - eine Reihe von Privilegien einbrachte.

Heute leben rund 50.000 Baster in und um Rehoboth (ca die Hälfte davon lebt in Rehoboth selbst). Ihre Muttersprache ist nach wie vor das Afrikaans. Sie sind eine hoch angesehene Minderheit in Namibia mit nicht unerheblichem politischem Einfluss in Windhoek. Existenzgrundlage der Baster ist hauptsächlich die Rinder- und Schafzucht, denn ihr Land zählt zu den fruchtbarsten und niederschlagreichsten Regionen in Zentral-Namibia. Die Rehobother Baster sind außerdem talentierte Handwerker. Die im südlichen Afrika so beliebten Veldschoene (Feldschuhe) kommen ursprünglich zum Beispiel aus Rehoboth und wurden dort von einer kleinen Schusterei aus Antilopen Wildleder handgefertigt.

Fotos: Links ein Bewohner von Rehoboth. Die Rehobother Baster zogen im 19ten Jahrhundert vom Kap nach Namibia. Rechts die evangelische Pauluskirche in Rehoboth.
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Rehoboth macht auch heute noch einen etwas staubigen Eindruck und erinnert an die Pionierzeiten. Die Stadt ist sehr weitläufig, ein Zentrum ist nicht auszumachen. Dennoch hat sich Rehoboth weiterentwickelt und besitzt heute sogar - neben vielen anderen Schulen - eine Technische Hochschule und ein gut ausgestattetes Krankenhaus. Der Oanob-Staudamm westlich von Rehoboth versorgt die Stadt mit Wasser und ist zugleich ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Bewohner.

Weithin sichtbares Wahrzeichen von Rehoboth ist die lutherische Pauluskirche, die 1908 eingeweiht wurde. Für den Besucher des kleinen Ortes ist ansonsten noch das Museum in der alten Postmeisterei von Interesse, das über die Geschichte des Baster-Volks und der Region Rehoboth informiert.

Rehoboth Reisehinweise

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