OkahandjaOkahandja liegt an der B1, rund 70 Kilometer nördlich von Windhoek. Wer nach Norden oder an die Küste nach Swakopmund will, muss die knapp 23.000 Einwohner zählende kleine Handelsstadt am sandigen Flussbett des Okakango Riviers passieren. Die Rheinische Missionsgesellschaft gründete 1872 eine Missionsstation in Okahandja zur Missionierung und Befriedung der hier siedelnden Hereros. Die Missionskirche wurde 1976 eingeweiht. 1894 wurde Okahandja ein Militärstützpunkt der Deutschen, die hier ein Fort errichteten. Als 1904 der Krieg zwischen den deutschen Kolonisten und den Hereros ausbrach, fanden die Bewohner von Okahandja im Fort Schutz.Okahandja ist eng mit der Geschichte des Herero Volks in Namibia verknüpft. Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts liegt hier eines ihrer wichtigsten Stammeszentren. Auf dem Friedhof in der Nähe der Missionskirche liegen ihre Häuptlinge Tjamuaha, Maharero, Samuel Maharero und Hosea Kutako begraben. Auch das Grab des 1978 ermordeten Herero-Führers Clemens Kapuuo findet man hier. | Alljährlich am letzten Sonntag vor dem 26. August, am Hererotag, finden umfangreiche Festlichkeiten zum Gedenken an die Ahnen in Okahandja statt. Besonders beeindruckend sind die farbenprächtigen Festumzüge. Die Herero Frauen tragen voluminöse viktorianische Kleider und ihre typischen, an Rinderhörner erinnernden Kopfbedeckungen. Die Männer tragen beigefarbene Militäruniformen. Okahandja hat - abgesehen von einem riesigen afrikanischen Kunsthandwerksmarkt am südlichen Ortseingang - nicht viel Interessantes für den Besucher zu bieten. 25 Kilometer südwestlich liegen jedoch die Thermalquellen von "Groß Barmen". Die einstige Missionsstation wurde 1975 zum Thermalbad umgebaut. Aus einer Tiefe von 2500 Metern strömt 65 Grad Celsius heißes Heilwasser in eine Innen- und ein Außenbecken. Reisehinweise für Okahandja Fotos: Oben festlicher Umzug auf dem Herero Day in Okahandja, alljährlich Ende August stattfindend. Links Okahandja African Market. |