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Adolf Lüderitz und der Meilenschwindel

Die Bucht von Lüderitz im Süden Namibias wurde bereits im Jahre 1488 von dem portugiesischen Seefahrer Bartholomëu Diaz entdeckt. Er nannte sie Angra Pequeña und errichtete eines seiner auf dem Schiff mitgeführten Steinkreuze, "Padrãos" genannt. Sie sollten Portugals Hoheitsansprüche über die entdeckten Gebiete dokumentieren. Eine Landnahme durch die portugiesische Krone unterblieb jedoch.

Im Jahre 1883 erwarb der Bremer Kaufmann und Tabakhändler Adolf Lüderitz die Bucht von dem Nama-Häuptling Joseph Fredericks aus Bethanien. Der Kaufpreis betrug 10.000 Mark und 260 Gewehre. Im Preis eingeschlossen war das Gelände im Umkreis von 20 Meilen um die Bucht. Erst nach Abschluss dieses Vertrages wurde dem Nama-Häuptling deutlich gemacht, dass nicht die üblichen englischen Landmeilen (1 Meile = 1,8 km) gemeint waren sondern die preußische 'geographische Meile' (1 Meile = 7,5 km). Fredericks wurde durch diesen 'Meilenschwindel' um sein gesamtes Stammesgebiet gebracht.

Im Jahre 1884 übernahm das Deutsche Reich den Schutz der Lüderitz'schen Besitzungen. Ein kleines Korps der kaiserlichen Marine landete in der Bucht und hisste die deutsche Flagge. Der Grundstein für die Kolonie 'Deutsch-Südwestafrika' war gelegt.

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Adolf Lüderitz hatte an seinem Besitz wenig Freude. Die erhofften Bodenschätze - Kupfer, Gold, Silber - ließen sich nirgends finden. Bohrungen nach Wasser verliefen erfolglos. Das Trinkwasser musste darum per Schiff aus Kapstadt herbeigeschafft werden. Die finanziellen Mittel waren schließlich erschöpft, und Lüderitz musste sein kleines Reich an die 'Deutsche Kolonialgesellschaft' verkaufen. Auf einer Faltboot-Expedition im Jahre 1886 ertrank Adolf Lüderitz irgendwo im Bereich der Oranje Mündung. Sein Leichnam wurde nie gefunden.

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Selbstfahrer Reise durch Namibia