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Namibias Geschichte im Überblick


Das älteste Beweisstück frühmenschlicher Existenz in Namibia ist der Fund eines Kieferknochens des Otavipithecus namibiensis in den Otavibergen. Dieser Hominide lebte vor rund 12 bis 15 Millionen Jahren. Namibia könnte damit als eine der Wiegen der Menschheit gelten. Spuren von eindeutig menschlicher Existenz sind vor allem Menschen- und Tierdarstellungen auf Felsplatten, die in einer Höhle in den Hunsbergen entdeckt wurden. Ihr Alter wird auf 28.000 Jahre geschätzt. Im 15ten Jahrhundert gab es dann nennenswerte Siedlungsbewegungen von bantu-sprachigen Hirtenvölkern aus Zentral- und Ostafrika – vor allem Herero und Owambo – in den Norden Namibias auf der Suche nach Weideland. Aus der Kapregion kamen anschließend verschiedene Nama-Stämme und siedelten im südlichen Namibia. Missionare folgten Ende des 18ten Jahrhunderts. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag bei der Bildung der Bevölkerung und auch bei der Befriedung der vielfach verfeindeten Stämme. Den Missionaren verdanken wir auch die Geschichtsschreibung der vorkolonialen Geschichte.

Namibia wurde als eines der letzten Länder Afrikas durch Europäer kolonisiert, wobei maßgeblich die Deutschen daran beteiligt waren. Im Jahre 1883 erwarb der Bremer Kaufmann und Abenteurer Adolf Lüderitz die Bucht Angra Pequeña - heute Lüderitzbucht - sowie das Gelände im Umkreis von 20 Meilen um die Bucht von dem Nama-Häuptling Joseph Fredericks aus Bethanien.

Im Folgejahr übernahm das Deutsche Reich den Schutz der Lüderitz'schen Besitzungen. Ein kleines Korps der kaiserlichen Marine landete in der Bucht und hisste die deutsche Flagge. Von 1884 bis 1914 war Namibia sogenanntes "Deutsches Schutzgebiet" und hieß "Deutsch-Südwestafrika". Das Deutsche Reich entsandte die "Kaiserlich-Deutsche Schutztruppe". Sie hatte die Aufgabe, das Gebiet zwischen Oranje und Kunene in eine deutsche Kolonie zu verwandeln. Deutsche Siedler sollten Land erwerben und ungehindert bewirtschaften können. Dazu musste die dort lebende schwarze Bevölkerung, überwiegend Namas und Hereros, unterworfen werden.

hererokriege

Die Kolonisierung wurde zunächst auf mehr oder weniger friedliche Weise versucht. Man handelte mit den Vertretern der Namas und Hereros Verträge aus. In diesen "Schutzverträgen" wurde beiden Gruppen militärischer Schutz zugesagt. Im Gegenzug erklärten diese sich bereit, die Inbesitznahme oder Nutzung ihres Landes durch deutsche Siedler zu tolerieren.

Sowohl Hereros als auch Namas erkannten jedoch schließlich, dass die deutsche Kolonisierung ihre ursprünglichen Lebens- und Existenzmöglichkeiten bedrohte. Beide Volksgruppen erhoben sich zum Kampf. Die militärischen Auseinandersetzungen dauerten bis zum Jahre 1908 und endeten mit der völligen Unterwerfung der schwarzen Bevölkerung.

Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Gebiet durch Südafrika besetzt. 1920 erhielt Südafrika das Land vom Völkerbund als Mandatsgebiet zugesprochen. Das Mandat wurde 1966 von der UNO wieder aufgehoben. Südafrika weigerte sich jedoch, diese Entscheidung anzuerkennen. Es folgten lange Jahre der militärischen Auseinandersetzung zwischen Südafrika und der von der UNO gestützten namibischen Befreiungsorganisation SWAPO. Am 21. März 1990 konnte die politische Unabhängigkeit schließlich verwirklicht werden. Namibia erhielt eine demokratische Verfassung. Die SWAPO ging aus den ersten Wahlen als stärkste Partei hervor. Ihr Führer Dr. Sam Nujoma wurde erster Präsident Namibias. Namibia wurde Mitglied im Commonwealth of Nations.

planban

Selbstfahrer Reise durch Namibia