Die politischen Parteien in NamibiaDominierende Kraft im namibischen Parteiensystem und Parlament ist die SWAPO (South-West Africa People's Organisation). Sie wurde 1960 als marxistisch orientierte Befreiungsbewegung im Ovamboland gegründet. Gründerväter waren Sam Nujoma und Herman Toivo ja Toivo. Die SWAPO führte den bewaffneten Kampf gegen die Besatzungsmacht Südafrika.Die SWAPO erhielt bei den ersten Wahlen (1989) 57% der Stimmen und erreichte bei den folgenden Wahlen stets über 70%. Auch bei den letzten Wahlen im Jahre 2009 konnte sie ihre Zweidrittelmehrheit halten. Wenngleich die SWAPO erklärtermaßen keine ethnische Bewegung sein will, so konzentriert sich die Wählerschaft dennoch auf das Ovamboland, wo rund 50% der namibischen Bevölkerung lebt. Die Partei steht heute für einen gemäßigt sozialistischen Kurs. Hauptziel ist die Beseitigung der Armut. Auch die Landumverteilung ist Teil der politischen Agenda, wenngleich es hier bislang wenig Fortschritte gab. Erklärtes Ziel der Regierungspartei ist es ferner, Namibia bis zum Jahre 2030 aus dem Status des Entwicklungslands herauszuführen. Foto: Sam Nujoma, Gründervater der SWAPO und per Gesetz "Father of the Nation". | ![]() Wie auch in Südafrika, ist die Opposition in Namibia schwach und politisch kaum bedeutsam. Die DTA (Demokratische Turnhallen Allianz), einst bevorzugte Partei der weißen Minderheit, hält lediglich noch 2 Sitze. Ebenfalls nur 2 Sitze erreichte die NUDO (National Unity Democratic Organisation), eine Herero-Partei, die sich 2003 von der DTA abgespalten hatte. Auch der 1998 gegründete CoD (Congress of Democrats) mit seinem charismatischen Führer Ben Ulenga errang 2009 nur noch einen Sitz. Er musste den Hauptteil seiner Wählerschaft an die RDP (Rally for Democracy and Progress) abtreten, die 2007 von unzufriedenen SWAPO Mitgliedern gegründet worden war. Mit 8 Sitzen in der Nationalversammlung ist die RDP zur Zeit stärkste Oppositionspartei. Alle Oppositionsgruppen zusammen belegen 18 der 78 Sitze. |