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Namibias Wirtschaft im Überblick

Die namibische Wirtschaft ruht im wesentlichen auf vier Säulen: Bergbau, Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus.

Der Bergbau erwirtschaftet dabei rund ein Fünftel des Buttosozialprodukts und den überwiegenden Teil der Deviseneinnahmen des Landes, das zu den rohstoffreichsten Ländern in Afrika zählt, mit einer großen Vielfalt an Mineralien, die zum Teil ausschließlich in Namibia vorkommen. Abgebaut werden vor allem Diamanten, Uran, Gold, Silber, Zink, Kupfer, Blei, Zinn, Marmor und Granit sowie Halbedelsteine. Nahezu die Hälfte der Exporteinnahmen im Bergbau werden allein durch Diamanten erzielt.

Der zweitwichtigste Wirtschaftssektor ist die Landwirtschaft. Zwar steuert sie nur einen geringen Teil zum Bruttosozialprodukt bei, jedoch stellt der Agrarbereich fast die Hälfte aller Arbeitsplätze, überwiegend sind sie allerdings schlecht bezahlt. Es gibt rund 4000 Farmen. Sie gehören zum überwiegenden Teil weißen Farmern und betreiben extensive Rinder- und Schafzucht, wobei das Fleisch nach Südafrika exportiert wird.

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Auf Grund der Wasserknappheit findet man Ackerbau lediglich im Otavi Dreieck, bei Mariental am Hardap Stausee sowie – in Form von Subsistenzlandbau – in den kommunalen Regionen im Norden, wo vor allem Hirse und Mais angebaut werden.

Die namibischen Gewässer sind sehr fischreich. Sie waren in den 70er Jahren durch ausländische Fangflotten illegal überfischt worden. Namibia errichtete daraufhin 1990 eine 200-Seemeilen-Zone ein, die exklusiv von namibischen Unternehmen befischt werden darf. Seitdem hat sich Namibias Fischerei zu einem wichtigen Wirtschaftszweig mit guten Wachstumsraten entwickelt. Er beschäftigt über 15.000 Menschen, vor allem in Walvis Bay und Lüderitz. Es werden auch Fischkonserven produziert. Der überwiegende Teil der Fänge wird exportiert, vor allem nach Spanien und Japan.

Auch der Tourismus Sektor kann seit der Unabhängigkeit Namibias beträchtliche Zuwächse verzeichnen. Die jährliche Besucherzahl nähert sich der Millionengrenze. Ein Drittel der Besucher kommt aus Südafrika. Auf Platz zwei liegen die Deutschen, 2010 kamen über 80.000 Besucher aus Deutschland. Ein Teil der Staatseinnahmen aus dem Tourismus fließt in den Umweltschutz.

Die verarbeitende Industrie spielt kaum eine Rolle in Namibia. Abgesehen von Fleisch- und Fischkonserven, Bier und Getränken werden nur Rohstoffe produziert und ausgeführt. Nahezu alle Konsumgüter sowie Maschinen müssen eingeführt werden, zumeist aus Südafrika, von dem Namibia wirtschaftlich stark abhängig ist. Auch die Währung, der Namibia Dollar (N$), ist an den südafrikanischen Rand gekoppelt, und Namibia muss die Hochzinspolitik von Südafrikas Reserve Bank wohl oder übel mitmachen.

Namibia zählt - nach Südafrika und Botswana - zu den reicheren Ländern Afrikas. Dennoch beträgt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen nur umgerechnet 120 EUR pro Monat, wobei die Mehrheit der Bevölkerung mit weitaus weniger Geld auskommen muss. Rund 30% der 730.000 erwerbsfähigen Namibianer sind arbeitslos, eines der größten Probleme des Landes, das keine Arbeitslosenunterstützung zahlt. Der öffentliche Dienst beschäftigt rund 80.000 Menschen, eine sehr hohe Zahl, und die Personalausgaben verzehren infolgedessen fast die Hälfte des Staatshaushalts.

Foto: Bier aus Namibia, nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Ein Exportschlager der Namibia Breweries Ltd.

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Selbstfahrer Reise durch Namibia